Von Ferdl Mader


Artikel "Oldtimerausstellung zum Hopfenfest"
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HERRLICHE RARITÄTEN-PARADE
Oldtimerausstellung zum Hopfenfest

Technikfreunde setzen auf "Klasse statt Masse" und treffen den Geschmack
Die Oldtimer-Ausstellung der Technikfreunde Hallertau war am Hopfenfest-Sonntag Anziehungspunkt auf dem Festgelände. Bei idealen
äußeren Bedingungen fanden sich rund 60 Schlepper, etwa 30 Autos und ein knappes Dutzend Zweiräder auf der Schöllwiese ein. "Uns geht
es nicht um möglichst viele Teilnehmer, sondern um Klasse statt Masse", erklärte Vorsitzender Simon Gebendorfer. Und traf damit den Geschmack
der Oldtimerkenner und Festbesucher. Die Oldiebesitzer freuten sich über das große Interesse an ihren Schmuckstücken und führten
deren Feinheiten gerne vor.

Im Laufe des Nachmittags paradierten dann die größten Raritäten des
Treffens an den Zuschauern vor dem Festzelt vorbei und wurden von
Moderator Andreas Meindorfer fachkundig vorgestellt. Dabei kamen
vor allem die Bulldogfans voll auf ihre Kosten, die sich am unverwechselbaren
"Sound" der Lanz-Liegendkolber erfreuen konnten.
"Wir sind stolz darauf, jetzt drei absolute Experten als Mitglieder zu
haben, die zusammen 150 Lanz besitzen und damit so eine Ausstellung
alleine bestücken könnten", sagte Gebendorfer, um freilich gleich
klarzustellen: "Natürlich sollen bei uns andere auch zum Zug kommen.
Unser Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, alte, interessante
Technik zu erhalten, und da ist selbstverständlich jeder Gleichgesinnte
gerne gesehen."
Einer der szenebekannten "Lanz-Lords" war mit dem Tieflader angerückt,
um drei Prachtexemplare aus seiner Sammlung präsentieren zu
können. Die meisten Teilnehmer kamen freilich auf eigener Achse,
wobei drei Eicher-Fahrer aus Rosenheim die wohl weiteste Anreise
hatten. Das älteste Fahrzeug des Treffens war in der kleinen, aber feinen
Zweirad-Ausstellung zu finden: Ein Anfang Vierzigerjahre gebautes,
originales Zündapp-Wehrmachtsgespann, das sogar noch im
Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam.
Hingucker bei den Zweirädern war ein perfekt restauriertes Rollergespann
vom Typ Goggo T 54 mit Beiwagen und Anhänger, gebaut 1953
von der Hans Glas GmbH. Der Dingolfinger Landmaschinenfabrikant
schaffte mit den Goggorollern den Einstieg ins Motorfahrzeug-
Geschäft, brachte 1955 mit dem Goggomobil den erfolgreichsten
Kleinwagen seiner Zeit auf den Markt und baute ab 1963 bis nach der
Übernahme durch BMW 1967 die Mittelklasse-Limousine Glas 1700
und das ebenfalls vom Italiener Pietro Frua gezeichnete, hinreißend
schöne Glas 1300 GT Sportcoupé, das technisch auf dem 1700 basierte.
Diese beiden heute recht seltenen Modelle waren am Sonntag in
Mainburg ebenfalls zu sehen. Genauso wie zum Beispiel der in puncto
Antrieb und Design revolutionäre NSU Ro 80 mit Zweischeiben-
Wankelmotor oder Youngtimer wie Alfa Romeo Spider, BMW 320 E
21 oder Mercedes "Strich Acht"-Coupé, die längst den Klassiker-Status
erreicht haben.
Am Ende des Tages konnten die Technikfreunde und ihr etwa zehnköpfiges
Organisationsteam um Simon Gebendorfer, Josef Goldbrunner
und Andreas Meindorfer ein überaus positives Fazit ihrer Veranstaltung
ziehen. Dank sagten sie an die Stadt für die Einladung und
die großzügige Verzehrmarken-Spende, der Zieglerbrauerei und der
Firma "Sound & Service" für die gewährte Unterstützung und natürlich
an alle Oldtimerfreunde aus der Region fürs Kommen.
Die Oldiebesitzer freuten sich über das große Interesse an ihren Schmuckstücken
und führten deren Feinheiten gerne vor. (Quelle: Ferdinand Mader)
Rundum zufrieden mit ihrer zweiten Oldtimer-Ausstellung zum Hopfenfest waren
die Technikfreunde Hallertau mit Vorsitzendem Simon Gebendorfer, Katrin Ostermaier
und Josef Goldbrunner (oben v. r.). Das Anmeldeteam hatte gut zu tun. (Quelle: Ferdinand Mader)
Das Anmeldeteam bekam viel zu tun.
(Quelle: Ferdinand Mader)
Das perfekt restaurierte Goggo-Rollergespann war der Hingucker bei den Zweirädern.
(Quelle: Ferdinand Mader)
Hierzulande so gut wie unbekannt: ein 1969 in der DDR gebauter Pomßenschlepper.
(Quelle: Ferdinand Mader)
Ein Lanz 8605 aus dem Baujahr 1949 (links) in der für diese Marke äußerst seltenen Farbe Rot. (Quelle: Ferdinand Mader)
Zündapp, Puch und Co. waren einst der Traum vieler Teenager und sind bis heute in der Oldtimer-Zweiradszene sehr beliebt. (Quelle: Ferdinand Mader) Als die Verkaufszahlen des Dauerläufers VW Käfer (links) in den Siebzigerjahren immer mehr zurückgingen, eroberten Modelle aus Fernost wie der Honda Civic den deutschen Automarkt. (Quelle: Ferdinand Mader)
 
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